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Grenzerfahrungen zwischen Alltag und Kunst
11. Spinning Jenny Theatertage

 

Liebe ErzieherInnen, liebe Eltern, liebe an der ästhetischen Bildung der Kinder interessierte Menschen,

Kinder sind ständig aktiv auf der Suche nach neuen Erfahrungen - abhängig von Wegbegleitern, Gelegenheiten, Zeit und Material. Sie lieben das Unfertige, alles, was ihnen Raum gibt für sich. Sie sind – ebenso wie Dichter, Musiker und Naturwissenschaftler – eifrige Forscher und Gestalter, neugierig und konzentriert in der Begegnung mit der Kunst und der Welt. Sie  stöbern im Material, finden, spielen, probieren aus, tauschen sich aus und teilen sich mit. Sie verwandeln die Dinge. Aber auch Erwachsene sind umgeben mit bedeutungsträchtigem Material. Denken Sie nur an die gesammelten Steine , Muscheln, Bastelarbeiten der Kinder und Andenken ... Oder wie Sie selbst als Kind Topfdeckel zu Instrumenten, Kartons zu Häusern oder Klammern in zwickenden Ungeheuern verwandelt haben. 
Material - das ist Stoff und Ereignis. 

In den für die 11. Spinning Jenny ausgewählten Inszenierungen spielt deshalb das Material eine zentrale Rolle.
Es ist die Grundlage - eine Brücke zwischen uns. Es gibt uns die Möglichkeit, etwas Drittes zu transportieren: Energie, Gefühl, Geist. Material kann kombiniert werden: Neues mit schon Bekanntem. Im Spiel mit dem Material knüpfen wir an dem Bestreben des Kindes an, an der Entstehung der Dinge teil zu haben. Alle Stoffe können unsere Sinne erregen. Wir können die Dinge lebendig machen. 

Das Festival wurde für Kinder und Erwachsene ein Ort der Begegnungen und der Inspiration. Durch Alltagsmaterialien entstand ein kreativer Spielraum zum gemeinsamen Neuentdecken und Philosophieren. 

Zur Inszenierung boten wir den Kindertagesstätten für die Allerkleinsten Workshops an und davon unabhängig auch für die ErzieherInnen ein Treffen mit den KünstlerInnen im Anschluss an die Vorstellung zum Thema Material und Kreativität. 

Für jede der (diesmal nur) drei Inszenierungen haben wir unterschiedliche Spielorte ausgewählt und spielten diese in mehreren Aufführungen. Damit versprachen wir uns eine nachhaltige Diskussion in den Kindertagesstätten und Familien und einen sensibilisierten Blick auf das Kind als Forscher und Gestalter.

Vielen Dank an alle Interessierte und Besucher unseres kleinen Festivals!
 

Das Orchester aus Papier (L'Orchestre de papier) // Max Vandervorst (Belgien)
Ein Musikschauspiel für Familien mit Kindern ab 5 Jahren

Das Papier ist ein Stoff, den wir täglich auf unterschiedlichste Weise benutzen in Form von: Verpackungen, Heften, Zeitungen, Büchern, Briefbögen, Geschenkpapier, Etiketten…. und weiter noch als Klebefolie, Toilettenpapier, Küchenkrepp, Seidenpapier, Schmirgelpapier, Backpapier, Wachspapier, Löschpapier...Material, das aus unserem Alltag nicht wegzudenken ist . Papier und Karton fällt überall als Abfall an. Max Vandervorst bringt das Material zum Klingen – manchmal nur geräuscherzeugend bisweilen melodieorientiert oder um ein klassisches Werk zu interpretieren oder einfach seiner jeweiligen Alltäglichkeit etwas Zauber zu verleihen. Die nötigen Arbeitswerkzeuge für die Instrumente sind in jedem Haushalt zu finden.

Dienstag, 18. Oktober, 17:30 Uhr // Mittwoch, 19.Oktober, 10:30 Uhr // Mittwoch, 19.Oktober, 13:00 Uhr
Spielort: Komplex Ziethenstraße 32, 09130 Chemnitz

 

Ludopia // Wiersma & Smeets (Niederlande)
für Kinder ab 2,5 Jahren

Mit Ludopia haben die Künstler einen völlig neuartigen Spiel-Garten geschaffen, ein interaktives Experimentier- Feld voller technisch-plastischer, künstlerisch-theatraler Materialien und Objekte. Musik, Bewegung, Aktion – eine ganze kleine Welt ist eingerichtet, die dazu ermuntert, für sich allein oder zusammen mit den anderen Kindern auszuprobieren, was man alles schon kann und was man noch dazulernen könnte.
Ein beeindruckender Spielplatz, der die Grenzen zwischen Alltag, Naturwissenschaften und Bewegungskünsten zum Verschwinden bringt.

Mittwoch, 19. Oktober 15:30 Uhr // Donnerstag, 20. Oktober 10:00 Uhr
Spielort: 3K Kieselstein, Erzbergerstraße 1

Was heißt hier Grau? Ki Di Gri (Qui dit gris) // Cie. Jardins Insolites (Frankreich) mit Thérèse Angebault / Regie Isabell Kessler
Ein Spiel in Grau und Bunt – ohne Worte für Kinder ab 1 bis 4 Jahren

Eine Dame ganz in Grau mit einem grauen Koffer. Auf ihrem grauen Platz. Was wird sie tun? Man weiß es nicht. Aber irgendetwas wird geschehen. Die Zeit ist gerade recht. Die Zeit der Farben. Aber wo sind sie? Hier ist eine. Und da? Ja. Und noch eine guckt vor. Ein Fleck... Ein Kreis... Eine Feder. Ein Vogel...? Und was geschieht mit ihm? Am Ende haben Gegenstände die Welt verzaubert - voller Zeichen, bunt und grau- durch kleine poetisch- spielerische Fantasien. Einfach, ruhig und mit einer Fülle an Gefühl.

Freitag, 21.Oktober, 09:00 Uhr und 11:00 Uhr // Samstag, 22. Oktober, 10:00 Uhr
Spielort: DAS TIETZ Neue Sächsische Galerie

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Die Spinning Jenny Theatertage werden unterstützt: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen // Stadt Chemnitz // eins energie in Sachsen // BKJ

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